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Den Baubeginn machten zunächst die beiden
Frostjahre 1956 und 1957 zunichte, weswegen
dieses Vorhaben dann erst 1958 umgesetzt
werden konnte.
Ausgebaut wurden nur die Weine, die "hier
verbraucht wurden", die Übermenge wurde an
die ZBW geliefert. Die Genossenschaft hatte zum
damaligen Zeitpunkt 137 Mitglieder, von den etwa
75 ha Merdinger Rebfläche wurden gut 70 %
genossenschaftlich erfasst.
Unter Bürgermeister Alfred Bärmann, der von 1959
bis 1974 als Vorstand die Genossenschaft führte,
weitete sich die Weinbaufläche von 90 ha (1960)
über 160 ha (1964) auf 220 ha (1969) aus.
In diesen Jahren stieg auch die genossenschaft-
liche Erfassung schrittweise auf über 80 %.
Die Mitgliederzahl stieg ebenso von 143 (1961) auf
364 (1969); die Anlieferungsmengen belegen eine
rasante Entwicklung von etwa 550 to (1960) auf
2.900 to (1970).
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Vor diesem Hintergrund ist nachvollziehbar, daß die Genos-
senschaft das "Eigenverkaufsgeschäft" bei den gegebenen
Verhältnissen aufgeben musste. Daher wurde bereits am
03.03.1961 der Entscheid gefasst, vollabliefernde Genossen- schaft der ZBW Breisach zu werden.
Mit der Rebumlegung "Mühlestein" stieg die Merdinger
Rebfläche nochmals auf etwa 240 ha an; die genossen-
schaftliche Erfassungsanteil lag dann bis etwa 1985 bei
95 %. Bürgermeister Adolf Schopp führte die Geschicke
der Genossenschaft vom Herbst 1974 an bis Anfang 2001.
Das Traubenaufkommen zwang bald zu einer zweiten
Erfassungsstation. Deswegen fiel 1975 die Entscheidung
zum Bau des "neuen" Winzerkellers auf der "Schlossmatte",
der auch im Jahr 1975/76 realisiert werden konnte. Die
Herbstmengen beliefen sich in den siebziger Jahren in einem
Normaljahr auf durchschnittlich gut 2.500 to, Spitzenjahrgänge
waren die Jahre 1977 mit 4.200 to und 1982 mit fast 4.400 to.
Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder stieg bis 1985 auf
ca. 500
"Wir ziehen gemeinsam" hieß es bei der Gründung der Winzer-
genossenschaften in den zwanziger Jahren. Ein Leitwort, das
auch in der heutigen Zeit Gültigkeit und tiefen Sinn haben sollte.
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